Das ist einfach zu heftig - so was darf nicht passieren. Gut zwanzig deutsche Zeitungen behaupten, Schüler hätten ein Nazi-Lied gesungen - in der Überschrift, zum Teil sogar noch im Text.
Und was Rufmord für die Schüler bedeutet. Die müssen sich immerhin bewerben, jetzt, da in allen Titelschlagzeilen steht: Schüler singen bei Abschlussfeier Nazi-Lied. Und genau das bleibt bei den meisten Lesern im Kopf. Nicht jeder hat die Zeit, den eigentlichen Text zu lesen, und zwar so kritisch zu lesen, wie ich es mittlerweile gewohnt bin.
Inwieweit das von den Schülern leichtsinnig ist oder nicht, soll man diskutieren. Ob bedenkliche Entwicklungen dahinter stehen, soll man recherchieren (das Magazin jetzt.de hat es getan und aufgedeckt, dass sich die Schüler zwar um die bedenkliche Ausrichtung der Band wussten, aber bei der Auswahl dieses Liedes kein Problem sahen - worüber man wiederum diskutieren kann)
Über diese Sachen darf man diskutieren und recherchieren, aber
wenn im Nachrichtentext dann selbst hervorgeht, dass das nicht zutrifft. Die Redakteure also letztlich wussten, was Sache ist.
So schlampig darf man nicht mit Schlagzeilen umgehen. Das ist man von der 4Buchstabenzeitung gewohnt, aber hier gingen die Schlagzeilen durch den ganzen Blätterwald. Und das diskriminiert nicht nur die Schüler und Lehrer, sondern macht auch ein schlechtes Bild im Ausland.
Wohltuende Ausnahmen:
Die taz, die Frankfurter Rundschau und die Süddeutsche Zeitung formulierten es einigermaßen richtig, sowohl in der Überschrift, als auch innerhalb des Nachrichtentextes:
Auch "Nazi-Musik beim Schulsabschluss" und ähnliche Formulierungen sind einfach peinlich daneben.
Stichwort Medienverantwortung
Redakteure - werdet endlich sorgfältiger. Ihr wollt die vierte Gewalt sein? Übt sie verantwortungsvoll aus! Denn ihr macht tatsächlich die Meinung!
Was aber falsch ist!
Und was Rufmord für die Schüler bedeutet. Die müssen sich immerhin bewerben, jetzt, da in allen Titelschlagzeilen steht: Schüler singen bei Abschlussfeier Nazi-Lied. Und genau das bleibt bei den meisten Lesern im Kopf. Nicht jeder hat die Zeit, den eigentlichen Text zu lesen, und zwar so kritisch zu lesen, wie ich es mittlerweile gewohnt bin.
Richtig ist nur: die Schüler wählten ein Lied einer rechtsextremen Band. Das Lied selbst ist unbedenklich, was von allen Seiten bestätigt wird; es geht dort um Erinnerungen an die Schule. Erst recht hat es nichts mit Nazis zu tun - es wurde weder von Nazis gesungen noch von Nazis erfunden. Es geht auch nicht über Nazis. Also weit und breit kein "Nazi-Lied" und keine "Nazi-Musik".
Inwieweit das von den Schülern leichtsinnig ist oder nicht, soll man diskutieren. Ob bedenkliche Entwicklungen dahinter stehen, soll man recherchieren (das Magazin jetzt.de hat es getan und aufgedeckt, dass sich die Schüler zwar um die bedenkliche Ausrichtung der Band wussten, aber bei der Auswahl dieses Liedes kein Problem sahen - worüber man wiederum diskutieren kann)
Über diese Sachen darf man diskutieren und recherchieren, aber
niemand darf in der Schlagzeile behaupten, die Schüler hätten ein Nazi-Lied gesungen,
wenn im Nachrichtentext dann selbst hervorgeht, dass das nicht zutrifft. Die Redakteure also letztlich wussten, was Sache ist.
So schlampig darf man nicht mit Schlagzeilen umgehen. Das ist man von der 4Buchstabenzeitung gewohnt, aber hier gingen die Schlagzeilen durch den ganzen Blätterwald. Und das diskriminiert nicht nur die Schüler und Lehrer, sondern macht auch ein schlechtes Bild im Ausland.
Wohltuende Ausnahmen:
Die taz, die Frankfurter Rundschau und die Süddeutsche Zeitung formulierten es einigermaßen richtig, sowohl in der Überschrift, als auch innerhalb des Nachrichtentextes:
- "Liedtext von rechtsextremistischer Band" (Frankfurter Runschau)
- "Ist SCHON schlimm" (SZ, Hervorhebung von mir)
- "Rechtsrock beim Schulabschluss" (taz, wobei die Schlagzeile missverständlich ist)
Auch "Nazi-Musik beim Schulsabschluss" und ähnliche Formulierungen sind einfach peinlich daneben.
Stichwort Medienverantwortung
Redakteure - werdet endlich sorgfältiger. Ihr wollt die vierte Gewalt sein? Übt sie verantwortungsvoll aus! Denn ihr macht tatsächlich die Meinung!